3. September 2021

Camping mit Baby oder Kleinkind

Ob in der Elternzeit oder einfach im Urlaub, Camping mit Babys oder Kleinkindern erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Im umgebauten Bulli, im Wohnmobil, im Kombi, egal: Sachen ins Auto und los geht’s. Ganz einfach.

Oder gehört doch mehr dazu als eine gesunde Portion Enthusiasmus, Babybrei und Reiselust? Rhetorische Frage. Hier sind drei Lektionen von Menschen, die mit ihren Kleinen Campen waren ohne vorher diesen Artikel gelesen zu haben. 

1. Gut gepackt ist halb gewonnen.

Checklisten, Reiseapotheke und genügend Stauraum klingen nicht gerade nach #vanlife und Rock’n’Roll, sondern eher spießig? Macht gar nichts. Zumindest in Sachen Campingurlaub.

Aber man kann doch das meiste auch unterwegs besorgen? Stimmt, die Wenigsten werden sich in die Wildnis verirren. Dennoch: Nicht jeder Campingplatz liegt in der Nähe von Einkaufsmöglichkeiten oder verfügt über einen Camping-Shop. Und nicht jeder Camping-Shop oder Dorfladen führt manchmal so lebensrettende Utensilien wie Nachtlichter, Milchfläschchen, Feuchttücher oder Schnuller. Eine Liste mit Daily Essentials macht also durchaus Sinn.

Neben der obligatorischen Reiseapotheke unverzichtbar: Decken. So simpel es klingt. Im Idealfall bedeutet Camping nämlich nicht, die meiste Zeit im Zelt, im Wohnmobil oder im Wohnwagen zu hocken, sondern draußen an der frischen Luft. Bevor jeder Tannenzapfen der Umgebung einmal abgeleckt und mit den Ameisen auf Tuchfühlung gegangen wird, Decken einpacken. Und zwar am besten eine für drunter und eine für drüber. 

2. Das Reiseziel ist wichtig, die Reise ist wichtiger.

So ambitioniert die Reisepläne auch sein mögen und so akribisch alles geplant und vorbereitet ist, die Realität ist manchmal unerbittlich. Und die Realität ist: Babys sind Wundertüten, wenn es ums Autofahren geht. 

Sind die einen bereits längst entschlummert, bevor die Autotür zugefallen ist, brauchen andere Sprösslinge mindestens mütterliche Dauerunterhaltung, um nicht vollends die Fassung zu verlieren. Reiseübelkeit und Ungeduld verschwinden bei vielen auch nicht notwendigerweise mit dem Eintritt ins Kleinkindesalter. Bei manchen verschwinden sie nie. 

Klingt alles dramatisch und eher stressig? Muss es überhaupt nicht. Viel wichtiger als Etappenziele, zurückgelegte Kilometer und exotische Destinationen ist die Reise selbst. Wusste schon Konfuzius. Zumindest sinngemäß. 

Etappen von 2-4 Stunden sind realistisch. Und auch, wenn es mal nicht so funktioniert wie geplant: Machen Sie sich und Ihrem Kind keinen Stress und bleiben Sie gelassen und flexibel. Besonders wenn es um Fahrzeiten, Stopps oder spontane Übernachtungen weit weg vom eigentlichen Ziel geht. Alles halb so wild. Was zählt ist die gemeinsame Zeit und Harmonie auf einer der ersten Reisen zusammen.  Und gegen das schlimmste Geschrei im Auto helfen auch mal die pädagogisch unwertvollen Süßigkeiten/Quetschies und gemeinsam eine Runde Kinderlieder singen (oder singen lassen)

Außerdem: Jede plötzliche Planänderung macht die Reise nur noch unvergesslicher.

3. Im Urlaub angekommen – der Regen ist auch schon da.

Vieles lässt sich vorher planen, das Wetter nicht. Umso wichtiger, dass wir nicht nur ans Wellenreiten und Burgenbauen am Strand denken, sondern auch daran, wie der ein oder andere Regentag so ablaufen könnte. Gummistiefel und Matschhosen sind also ebenso wichtig wie Sonnencreme und wasserfeste Windeln.

Schon bei der Reiseplanung kann es nicht schaden die Augen nach Indoor-Spielplätzen, Spaßbädern oder Trampolinparks offenzuhalten. Wie steht es mit einem Zoo oder Museen, die auch die Kleinsten zum aktiven Entdecken anregen? Oder hat der Campingplatz vielleicht sogar einen Bereich, in dem Kinder und Eltern drinnen spielen können?

Und natürlich gilt: Entspannt bleiben. Auch im Regen kann man manchmal eine gute und unvergessliche Zeit haben. Superheld:innen im Regencape beim Pfützenspringen mit Regentanz und ordentlich Matschepampe. Das macht gute Stimmung an grauen Tagen. Und Malen, Hörspiele und das ein oder andere Lesebuch sind auch ziemlich gemütlich, wenn es draußen schüttet. 

Geheimtipp: Wenn die Kinder schon etwas größer sind, ist das Auto als Spielzimmer auch ein sehr beliebter Platz. Handbremse rein, Autoschlüssel raus, dann kann nichts schief gehen. Und wenn die Kleinen mal den Blinker setzen oder die Hupe betätigen dürfen, machen sie auch einen ziemlich zufriedenen Eindruck.

Also schlechtes Wetter heißt noch lange nicht schlechte Stimmung.

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