Gerade in Zeiten von digitalen Dating-Angeboten bietet Campingurlaub die Möglichkeit im „echten Leben“ ganz analog Leute kennenzulernen – und dabei vielleicht auch den Partner oder die Partnerin fürs Leben zu finden. Bei keiner anderen Urlaubsform ist man so schnell beim „Du“, teilt die gleiche Leidenschaft, packt beim Nachbarn mit an oder lädt fremde spontan zum Grillen ein. Dabei entstehen schnell Bekanntschaften, die über den Urlaub hinaus halten und manchmal auch für immer sind. Denn: Camping verbindet.
Anlässlich des „Tags der Liebe“ haben wir zwei Pärchen gefunden, die sich im Urlaub auf einer Regenbogen Anlage beim Camping kennen und lieben gelernt haben. Im ersten Teil unserer Reihe "Campingurlaub verbindet" erzählen Sascha und Marion Grammelsdorff, wie sich sich beim Camping in Prerow kennengelernt haben:
Teil 1: Camping verbindet
Einmal Prerow – für immer zusammen: Sascha und Marion Grammelsdorff
1989 war Marion Grammelsdorff damals noch Budde, das erste Mal im Campingurlaub auf der Regenbogen Anlage in Prerow. Ihr heutiger Mann Sascha, der sich selbst als „Ur-Prerowianer“ bezeichnet, zeltet seit 1968 in den Dünen. Kennengelernt haben sich die beiden im Campingurlaub 2001 „Damals kamen wir beide aus einer Beziehung und hatten jeweils ein Kind. Also auf der Suche nach einem neuen Partner waren wir nicht“, erzählt Marion Grammelsdorff.
Doch unverhofft kommt oft
„Ich war zwar nicht auf der Suche und doch ist mir Marion aufgefallen“, erinnert sich Sascha. Und weil es unter Camper:innen so üblich ist, das man sich gegenseitig unterstützt, bietet der damals dreiunddreißig jährige seiner später Frau an, ihr beim Zeltabbau zu helfen. „Ich wollte am nächsten Tag abreisen und war natürlich dankbar über die Unterstützung“, erinnert sich Marion.
Die beiden sind sich auf den ersten Blick sympathisch und wollen abends vorm Zelt noch eine Pizza zusammen essen. Doch als Sascha wie verabredet mit der Pizza in der Hand auftaucht muss der feststellen, dass er nicht der Einzige ist, der ein Auge auf die blonde Marion geworfen hat.
Pizza, Traumfrau, Nebenbuhler
„Ich kam mit der Pizza zum Zelt von Marion und musste feststellen, dass da meine Traumfrau mit einem andern Typen sitzt“, erinnert sich Sascha. Marions damaliger Zeltnachbar hatte ihr ebenfalls angeboten, beim Abbau zu helfen. „Das habe ich natürlich auch angenommen. Beim Zeltabbau kann man viele Hände gebrauchen“, lacht sie. Also saßen sie an dem Abend zu dritt: Sascha, Marion und der Nebenbuhler aus dem Nachbarzelt. Heute weiß Marion „Mir war dann aber ganz schnell klar, dass Sascha mein Typ ist, aber wie sollte ich den anderen loswerden?“
Ende gut, alles bestens
Als am nächsten Morgen der Zeltabbau anstand, konnte Sascha mit seiner jahrelangen Erfahrung als Zelter glänzen. „Da ist schnell klar geworden, dass der andere nichts draufhat“, erzählt Sascha und lacht. Bei der Abreise tauschen die beiden Nummern aus und wollen sich besuchen.
240 km trennt die beiden damals voneinander. Marion kommt aus einem kleinen Dorf in Sachsen-Anhalt und Sascha aus Berlin. „Zwei Jahre sind wir gependelt, um zu gucken, ob das passt. Nach zwei Jahren haben wir gesagt, wir ziehen zusammen und ich bin nach Berlin gezogen.“, sagt Marion. „Heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, woanders zu wohnen“, fügt sie hinzu.
Als alles begann: Im Sommer 2001 lernen sich Marion und Sascha beim Campingurlaub auf der Regenbogen Anlage in Prerow kennen.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet
Noch gab es leider keine große Hochzeitsparty in Prerow, dafür umso schönere Hochzeitsbilder.
Auch wenn die beiden damals schnell wussten, wir gehören zusammen, haben sie sich mit dem Heiraten Zeit gelassen. Nach 21 Jahren Beziehung haben sie sich am 18. August 2020, dem Jahrestag des Kennenlernend in Prerow, das Ja-Wort gegeben.
Der Plan war, dann in Prerow eine große Hochzeitsparty zu feiern, da kam leider die Pandemie dazwischen. „Dafür haben wir tolle Hochzeitsfotos in Prerow machen können. Und die Party holen wir einfach nach, wenn es wieder geht.“, sind sich Sascha und Marion sicher.
Zufall? Als Marion und Sascha nach der standesamtlichen Trauung in Köpenick an der Spree die Hochzeitsbilder machen, fährt ein Containerschiff vorbei. Der Name des Schiffes „Prerow“.